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Neue „intelligente“ Wasserschlichten für Flut- und Tauchanwendungen

Rheologie mal anders...

Beim Verarbeiten von feuerfesten Schlichten kann auf verschiedene Auftragsverfahren zurückgegriffen werden. Besonders im Bereich der Herstellung von Formen auf Basis von kalthärtenden Bindersystemen wird bei mittelgroßen Gussteilen oft ein Materialauftrag durch „Fluten“ erzielt. Hierbei wird die vorher eingestellte Suspension durch Pumpen auf die Oberflächen der jeweiligen Formen und Kerne befördert und hinterlässt dort nach dem Ablaufen eine gleichmäßige, feuerfeste Schutzschicht. Oft berichten Anwender nach erfolgtem Flutvorgang jedoch von unterschiedlichen Schichtdicken vom oberen zum unteren Kern- bzw. Formbereich. Dies ist bedingt durch ein größeres Materialvolumen, das im unteren Bereich über den Formstoff gefördert wird und zusätzlich durch die längere Versorgung der dortigen Sandoberfläche mit feuerfesten Füllstoffen und Additiven. Es kommt dort zur Bildung einer höheren Schichtdicke.

Beim Tauchen von Sandkernen ist ein ähnlicher Effekt sichtbar: Der untere Bereich des Kernes erfährt einen höheren hydrostatischen Druck durch ein tieferes Eintauchen, außerdem ist die Verweilzeit dieses Bereiches im Schlichtebad zum Teil deutlich länger als die des oberen Bereiches. Da der Schichtdickenaufbau als eine Funktion von Tauchzeit und erfolgtem Druck der Suspension auf die Sandoberflächen zu sehen ist, verwundert es nicht, dass auch in den unteren Kernbereichen beim Tauchen höhere Schichtdicken zu finden sind als in den oberen, oberflächennahen Bereichen.

Dem Team der Schlichte-Entwicklung bei Hüttenes-Albertus ist es gelungen, diesem natürlichen Effekt entgegenzuwirken, indem neuartige Wasserschlichten mit veränderten rheologischen Eigenschaften entwickelt wurden. Der Fokus lag darauf, den Schlichten ein „strukturviskoses Verhalten“ zu verleihen, welches bewirkt, dass die Schlichteschicht unmittelbar nach erfolgtem Auftrag ihre Viskosität erhöht und nicht wie gewohnt über einen längeren Zeitraum vom Formstoff abläuft.

Da dieses Phänomen unabhängig vom Bereich des jeweiligen Sandkernes oder der Sandform stattfindet, können gleichmäßigere Schichtdicken erzielt werden.

Ein weiterer Aspekt bei dieser neuen Familie von Wasserschlichten ist die verlängerte Glanzzeit, die es dem Verarbeiter ermöglicht, Nacharbeiten an der beschichteten Formstoffoberfläche in Ruhe vorzunehmen. Die Streicheigenschaften sind  in zahlreichen Kundenversuchen als „sehr positiv“ beschrieben worden. Während des Abmattens der Schlichteschicht kommt es nun durch die Wirkung neuartiger Additive zur selbstständigen Glättung. Es werden tropfenfreie und gleichmäßige Oberflächen erzielt.

Die neuartigen HA-Wasserschlichten können mit erhöhten Viskositäten bzw. Feststoffgehalten verarbeitet werden. Das birgt Vorteile in Bezug auf die allgemein bekannten Absetzneigung des feuerfesten Füllstoffes in Tauchbecken und Flutanlagen. Ebenfalls lässt sich hierzu ein positiver Effekt auf das Trocknungsverhalten feststellen, da weniger Wasser an die Raumluft abgegeben werden muss.

Es kann zum jetzigen Zeitpunkt auf eine Vielzahl zufriedener Kunden und viele fehlerfreie Gussteile zurückgeblickt werden. Weitere Neuentwicklungen sind derzeit in den Laboren der HA Group in Arbeit. Überzeugen Sie sich selbst von unseren neuen und bewährten Lösungen. Das HA Schlichte-Team freut sich darauf, Sie individuell zu beraten:

 pm.germany@ha-group.com