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Vom Konzept zur Komponente: Das Potenzial von Sandguss in der Karosserie-Innovation

Am 11. und 12. Juni fand zum ersten Mal der Kongress „New Manufacturing World“ statt. Professor Ferdinand Dudenhöffer und sein Team luden führende Expertinnen und Experten aus der Fertigungsindustrie nach Böblingen ein. Ola Källenius, Vorstandsvorsitzender von Mercedes-Benz, eröffnete den Kongress, der mit einer Vielzahl an Speakern und Panel-Diskussionen eine gelungene Plattform für den internationalen Austausch rund um die Automobilindustrie darstellte. In diesem Umfeld hatte die HA Group mit ihrem Kooperationspartner Laempe die Möglichkeit, ihr gemeinsames Projekt des MEGA-Sandcastings vorzustellen. 

 

Gießereichemie und Kernfertigung - Gemeinsam die Zukunft vorausdenken

Was vor einiger Zeit als lockerer Gedankenaustausch zwischen zwei Marktführern in ihren Bereichen begann, hat nun zu einem Konzept mit einem konkreten Anwendungsbeispiel geführt. 
Auf dem neuen Kongress „New Manufacturing World“ konnten Rudolf Wintgens, Geschäftsführer bei Laempe Mössner Sinto und Franz Friedrich Butz, Geschäftsführer bei HA in ihrem Vortrag am 12.06.2024 eindrucksvoll darlegen, wie flexibel das bewährte Sandgussverfahren auch in der Fertigung von Karosserie-Teilen genutzt werden kann.

 

Die Automobilindustrie durchläuft seit einigen Jahren eine substanzielle Transformation, die besonders durch eine Diversifikation im Antriebsstrang gekennzeichnet ist. Damit geht ein immer größerer Bedarf an Gewichtsreduzierung einher, wodurch der Einsatz von Aluminiumgussteilen im Karosseriebau signifikant zugenommen hat. Diese rasante Entwicklung führt zu zunehmend komplexeren und größeren Strukturbauteilen aus Guss. Obwohl sich der Druckguss als effizientes Verfahren für die Fertigung von Strukturteilen etabliert hat, führen die wachsenden Dimensionen der Komponenten zu erhöhtem Investitionsbedarf und technologischen Herausforderungen für die notwendigen Druckgussanlagen.

Als alternatives, effizientes und technologisch vorteilhafteres Verfahren könnte sich der Sandguss etablieren. In einer innovativen Studie engagieren sich zwei Marktführer und ein Startup in der Erforschung seines Potenzials für den Karosseriebau. Der Sandguss zeichnet sich durch niedrigere Investitionskosten aus und viele Gießereien besitzen bereits teilweise die erforderlichen Produktionsanlagen, was eine Umstellung auf Strukturkomponenten vereinfachen könnte. Sandguss ermöglicht einen höheren Grad an Designfreiheit und -integration bei der Bauteilgestaltung durch die Abbildbarkeit von Hohlräumen und Hinterschnitten für optimierte Bauteilgewichte bei gleichen oder sogar besseren technischen Eigenschaften.

Die Studie beinhaltet ein Konzept zur Herstellung eines Heckrahmens für ein Fahrzeug der Oberklasse mittels Kernpaket-Niederdruckgussverfahren. Sie bietet zudem einen ökonomischen und ökologischen Vergleich zum Druckgussverfahren. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass der Sandguss eine valide Alternative zum Druckguss darstellen kann, insbesondere bei steigender Designkomplexität und zunehmender Größe der Komponenten.

 

Wir freuen uns über das große Interesse und die Diskussionen, die nach dem Vortrag entstanden sind und stehen Ihnen auch weiterhin gerne für alle Fragen zur Verfügung.

www.laempe.com       www.ha-group.com