No Bake: Kalthärtende Verfahren
Kunstharze werden seit Anfang der 1960er Jahre für die Herstellung von Formen und Kernen für den Groß- und Einzelguss eingesetzt. Hüttenes-Albertus gehört zu den Pionieren im Kunstharzbereich. Bedeutende Meilensteine setzten die Einführung von Furankaltharzen in den Gießereien und die Entwicklung von kalthärtenden Phenolharzen.
Um die in den letzten Jahrzehnten stetig wachsenden Anforderungen der Gießereien und ihrer Kunden zu erfüllen, werden unsere No Bake-Bindersysteme durch intensive Forschungen und kontinuierliche Weiterentwicklungen stetig optimiert.
Die No Bake-Bindersysteme kommen bei der Herstellung von kleinen, großen bis sehr großen Formen zum Einsatz und zeichnen sich dadurch aus, dass sich die unterschiedlichen Systeme optimal auf die Erfordernisse der Gussteile und die Fertigungsabläufe in der Gießerei anpassen lassen.
Die Flexibilität der Systeme ist auch dafür verantwortlich, dass modifizierte No Bake Binder weltweit auf den meisten 3D-Druckern zum Einsatz kommen. Dafür sorgt neben der unkomplizierten Verarbeitungsweise auch die hohe Lagerstabilität von Formen und Kernen.
Kaltharz – unser Beitrag zur Energiewende
Gerade bei der Herstellung von großen Gussteilen - wie beispielsweise Rotornaben von Windenergieanlagen - sind unsere Bindemittel alternativlos. Ohne hochwertige kalthärtende Bindemittel könnten die erforderlichen Kerne und Formen nicht hergestellt werden.
Das zeichnet unsere Bindersysteme aus
Deutlich reduzierte Emissionen
z.B. durch schwefelarme Systeme sowie BTeX-reduzierte Bindersysteme
Kreislaufwirtschaft
Exzellente Regenerierbarkeit sowie hohe Wiedereinsatzquote von Formgrundstoffen
Hohe Produktivität
Steuerbare Prozesse, geringe Fehlerneigung, sehr gute Gussergebnisse
Erfüllung von Umweltauflagen
sowie Vermeidung des Einsatzes gefährlicher Inhaltsstoffe z.B. durch Systeme mit einem freien Formaldehyd-Anteil <0,05%
Unser Produktportfolio für das No Bake-Verfahren
Furan-Kaltharz
Universalverfahren für die Herstellung nahezu aller Gussqualitäten.
Es zeichnet sich aus durch:
niedrigen Bindemittelzusatz
niedrige Viskosität
gute Lagerbeständigkeit
gute Durchhärtung
geringen Geruch
niedrige Emissionen
sehr gute Regenerierbarkeit
kurze Ausformzeiten durch reaktive Harzsysteme
stickstofffreie Harzqualitäten verfügbar, insbesondere für hochwertigen Stahlguss
schwefelarme Systeme für hochwertigen Sphäroguss, deutliche Verminderung der SO2-Emission während und nach dem Gießen
Phenol-Kaltharz
Die Vorteile unserer Phenol-Kaltharze:
stickstoffarme Harze
lange Sandverarbeitbarkeitszeiten
geringe Neigung zur Überhärtung
gleichmäßige Härtung
geringe Emissionen bei der Aushärtung
niedriger freie Formaldehyd- und Phenolgehalte
gut regenerierbare Altsande
Polyurethan-No Bake
Reaktives System für kleinere und mittlere Serien. Dieses Verfahren wird charakterisiert durch:
noch umweltverträglicher durch verbesserte Lösungsmittel
kurze Aushärtezeiten trotz verhältnismäßig langer Verarbeitbarkeitszeit
niedrige Bindermengenzusätze
beste Fließfähigkeit
glatte, feste Formteile
gutes Trennen aus den Formwerkzeugen
geringe Geruchsbelästigung
schwefel- und phosphorfrei
sehr gute Oberfläche im Stahlguss
geringe Warmrissneigung
Resol-Ester-Verfahren
Das Verfahren für hochwertigen Guss, insbesondere Stahlguss, mit folgenden Eigenschaften:
sehr gute Gussoberflächen
erhebliche Reduzierung von Putzkosten
stickstoff-, schwefel- und phosphorfrei
leichtes Ziehen der Modelle
geringe Emissionen bei Aushärtung und Abguss
geringe Kohlenstoffaufnahme beim Stahlguss
reduzierte Neigung zu Warmriss- und Blattrippenbildung
gute Zerfallseigenschaften
Best Practice
Um Gussstücke im Handform- und Großguss prozesssicher herstellen zu können, sind ebenso prozesssichere Bindersysteme für die Form- und Kernherstellung gefordert.
Die beiden folgenden Beispiele zeigen, wie durch die intensive Zusammenarbeit mit unseren Kunden genau passende Produktlösungen erarbeitet wurden.